Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist im engeren Sinn keine Energieeffizienzmaßnahme, führt aber ebenfalls zur Reduktion des fossilen Energieverbrauchs und somit zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs. Verbrauchen die Bewohner im Nachgang mehr Energie als vorher – oder sind weniger motiviert weitere Effizienzmaßnahmen zu ergreifen als ohne den Umstieg – so können die positiven Umwelteffekte abgeschwächt werden: Es kommt zu Rebound-Effekten. Ebenso kann es wie bei Effizienzmaßnahmen zu einer Suffizienzsteigerung oder Spill-over-Effekten kommen.
Grundsätzlich kommen dieselben Gründe für Rebound-Effekte in Betracht wie bei Effizienzmaßnahmen: monetäre sowie psychologische und andere Faktoren. Allerdings führt der Umstieg auf erneuerbare Energien häufig nicht zu einer Reduktion der (laufenden) Kosten. Ob es zu Kosteneinsparungen kommt, hängt unter anderem davon ab, ob der Haushalt die erneuerbare Energie selbst erzeugt oder ob er sie beim Energieanbieter einkauft – also ob es sich um einen Prosumer- oder einen Konsumentenhaushalt handelt. Wenn sich ein Haushalt dafür entscheidet, Strom aus erneuerbaren Energie oder Wärme selbst zu erzeugen, sind hohe Anfangsinvestitionen notwendig, die laufenden Kosten hingegen sinken meist. Damit kann der Anreiz zum Energiesparen sinken. Entscheidet sich ein Konsumentenhaushalt dafür, Ökostrom zu beziehen, so ist dies in der Regel mit höheren laufenden Kosten verbunden, der finanzielle Anreiz Energie einzusparen steigt also und es wäre wenn dann ein negativer Rebound-Effekt zu erwarten.
Das Projekt EE-Rebound geht der Frage nach, welche Effekte beim Umstieg zu erneuerbaren Energien auftreten und wie diese quantifiziert werden können. Da nur teilweise ökonomische Gründe für Verhaltensänderungen bestehen, erwarten wir, dass wir durch das Projekt bessere Einsichten in die nicht-monetären Ursachen für Rebound-Effekte erhalten.