Wie wirkt sich ein Umstieg auf erneuerbare Energien auf den Energieverbrauch von Haushalten aus? Sinkt etwa durch eingespartes Geld oder ein gutes Gewissen – „ich beziehe ja umweltfreundlichen Strom“ – die Bereitschaft zum Energiesparen?
Ob es zu solchen Rebound-Effekten kommt und wie diese gegebenenfalls minimiert werden können, erforschte das Projekt „Rebound-Effekte durch Umstieg auf Erneuerbare Energien? – Untersuchung von Konsumenten und Prosumer-Haushalten“.
Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Fördermaßnahme „Rebound-Effekte aus sozial-ökologischer Perspektive“ des Förderschwerpunkts
Sozial-ökologische Forschung (SÖF). Die Fördermaßnahme verfolgt das Ziel, Wissen zum Umgang mit Rebound-Effekten zu generieren und daraus abzuleiten, welche Maßnahmen erforderlich sind, um
diese Effekte einzudämmen und damit den Ressourcenverbrauch substanziell und nachhaltig zu reduzieren. Sie ist Teil der Forschungsagenda „Green Economy“ der Bundesregierung.
Forschungskennzeichen: 01UT1705.
Das Projekt erforschte das Verbrauchsverhalten von Haushalten, die auf erneuerbare Energien umsteigen. Führt die Entscheidung für umweltschonende Energie insgesamt zu einem energiesparenden und effizienten Verbrauchsverhalten? Oder kommt es im Gegenteil
zu direkten oder indirekten Rebound-Effekten? Wenn ja, in welcher Größenordnung entstehen diese? Und welche Rolle spielen finanzielle sowie psychologische und soziale Einflussfaktoren
hierbei?
Ziel des Projektes war es, Wege zu finden, wie Rebound-Effekte, die der Umwelt schaden, vermieden werden können und idealerweise die Verbraucher/innen ihren Energieverbrauch weiter senken
können. Um hierzu beizutragen, bearbeitete das Projekt drei Bereiche:
1. Empirisches Wissen über Determinanten und Konsequenzen von Rebound-Effekten durch einen Umstieg von Haushalten auf erneuerbare Energie
2. Abschätzung nicht realisierter Energieeinsparungen und CO2-Emissionsreduktionen aufgrund von Haushalts-Rebound-Effekten in Deutschland
3. Handlungsempfehlungen für Politik und weitere Praxisakteure, um Rebound-Effekte zu minimieren
Im Forschungsvorhaben wurde zunächst ein Überblick erstellt über unterschiedliche Möglichkeiten, wie Haushalte erneuerbare Energien erzeugen oder beziehen können und welche Rahmenbedingungen hierfür relevant sind sowie welche Dienstleistungen daran beteiligt sind.
Parallel dazu wurden qualitative Interviews mit Prosumern durchgeführt. Diese Interviews sollten Einstellungen und Werte der Prosumer ermitteln, sowie etwaige Verhaltensänderungen seit dem Wechsel auf erneuerbare Energien und deren Gründe.
In einer anschließenden quantitativen Befragung wurde erhoben, wie groß Rebound-Effekte tatsächlich sind und warum sie eintreten.
Zusätzlich wurden Energieverbrauchsdaten ausgewertet, um die Höhe der Effekte genauer zu ermitteln. Auf Basis der Daten schätzte das Projektteam ökonomische und ökologische Auswirkungen ab.
Abschließend entwickelte das Projektteam Vorschläge, wie Rebound-Effekte minimiert sowie der Energieverbrauch der Haushalte insgesamt reduziert werden können.
In das Vorhaben waren eine Reihe von Praxispartnern eingebunden: Verbraucherzentralen, Klimaschutzagenturen sowie Unternehmen, die Dienstleistungen für die Eigenerzeugung und den Bezug
erneuerbarer Energien anbieten.
Die praxisrelevanten Ergebnisse wurden für relevante Zielgruppen sowie für politische Akteure aufbereitet: